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Datenschutzbedenken bei Pokémon Go sind übertrieben

F-Secure Deutschland

14.07.16 3 Minuten Lesezeit

Es gab bisher keine App, die so schnell einen solchen Erfolg erzielte: ein „Augmented Reality“-Spiel, das Geocaching mit den Lieblingen vieler Kinder in den 90er bis 00er Jahren kombiniert. Pokémon Go wurde bereits 10 Millionen Mal heruntergeladen. Und man kann sich kaum auf eine Social-Media-Plattform wagen, ohne dass jemand damit prahlt, einen seltenen Bulbasaur/Bisasam eingefangen zu haben oder jemand nach einer Erklärung für dieses Phänomen verlangt.

In den vergangenen Tagen tauchten mehrere Berichte über Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre bei dem Spiel auf. F-Secure-Sicherheitsberater Sean Sullivan hat für die Fans jedoch eine gute Nachricht: Wie auch die Süddeutsche Zeitung berichtet, sind die Geschichten meist übertrieben. Lassen Sie uns diese einmal durchgehen.

Sie haben davon gehört, dass Pokémon-Spieler von bewaffneten Räubern zu PokéStops gelockt wurden? „Die Räubergeschichte ist Unsinn und wurde gehypt. Die Presse konnte nicht wiederstehen, über die Geschichte zu berichten“, so Sean Sullivan.

Sollten Sie dennoch besorgt sein, spielen Sie einfach nur in belebten Bereichen und mit Freunden.

Und wie sieht es mit Niantic, dem Hersteller der App, aus, der Ihre E-Mail-Adresse, IP-Adresse, die Webseite, die Sie vor der Anmeldung in Pokémon Go besucht haben, Ihren Benutzernamen und Ihren Standort erfasst?

Klingt böse, oder? Könnte sein. Aber es ist „typisch für die meisten Apps“, sagt Sean Sullivan.

Dennoch, wie immer, sollten Sie die Datenschutzeinstellungen überprüfen.

Was ist an der Nachricht dran, dass die App dem Hersteller Niantic vollen Zugriff auf Ihr gesamtes Google-Konto gibt, das Sie verwenden, um ein Konto für das Spiel zu erstellen!?

Es stellte sich heraus, dass der Hersteller nie in der Lage war, Ihre Google Mails zu lesen. Die Zugriffsberechtigung hat mehr mit den Google-Einstellungen als mit Niantic zu tun.

Allerdings können Sie immer noch ein separates Google-Konto erstellen, das nicht mit Google Mail verbunden ist. F-Secure Labs erklärt, wie es geht:

 

Ja, Kriminelle nutzen die Vorteile der Popularität der App und der laxen Sicherheitsstandards von Android, zumindest im Vergleich mit dem iOS App Store, um infizierte gefälschte „Backdoor“-Versionen der App zu verbreiten.

Aber das gilt für viele, viele beliebte Android Apps, so dass Sie immer die offiziellen App-Stores aufsuchen und die Bewertungen überprüfen sollten vor dem Download.

Sean Sullivan ist ein bekannter Fan von Nintendo, das die Marke Pokémon besitzt, daher kann er ein bisschen voreingenommen sein. Aber als Sicherheitsexperte hat er bislang hat nur gute Nachrichten.

Angesichts des Erfolgs der App, wird es viele Geschichten geben, die die App und die Spieler merkwürdig erscheinen lassen. Es wird wahrscheinlich auch viele Nachahmer geben, die davon profitieren wollen, wie die App den Spieltrieb der Erwachsenen weckt, auf ihrem Handy interaktiv in der Öffentlichkeit zu spielen.

Und natürlich wird es Anstrengungen geben, diese Sensation weiter zu vermarkten. Die Spieler können bereits virtuelle Gegenstände kaufen, um ihre Fortschritte zu beschleunigen, aber Augmented Reality präsentiert auch einzigartige Werbemöglichkeiten.

„Die reale Natur des Spiels gibt auch Niantic eine weitere faszinierende lukrative Möglichkeit, Fast-Food-Restaurants, Cafés und andere Einzelhandelsunternehmen als gesponserte Orte anzuwerben, wo die Menschen motiviert sind, auf virtuellen Beutezug zu gehen“, berichtete die New York Times.

Diese Partnerschaften könnten neue Sorgen entfachen über das Teilen der Standortdaten der Spieler mit Werbepartnern. Aber derzeit scheinen die Menschen überaus bereit zu sein, in die Welt hinaus zu gehen und sich selbst als Pokémon-Go-Spieler bekanntzumachen.

Der Erfolg von Pokémon Go mag außergewöhnlich sein, aber Privatsphäre und Sicherheit sind nicht anders davon beeinträchtigt als bei anderen bekannten Apps.

[Image by Noah Cloud | Flickr]

F-Secure Deutschland

14.07.16 3 Minuten Lesezeit

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