Holt euch eure Daten von den Werbern zurück
Der Oktober ist der Monat der Cyber Security Awareness (vergesst nicht unser Gewinnspiel dazu!). Doch dabei geht es um noch viel mehr als „nur“ der Schutz vor Viren oder Ransomware. Der Aktionsmonat ist auch eine Chance weiter zu blicken, etwa auf andere Arten, wie unsere Daten im Umlauf sind.
Ein gutes Beispiel dafür sind Werbetreibene und Ad-Netzwerke. Nicht nur liefern diese Netzwerke immer wieder Malware aus, sie sammeln oft unbemerkt riesige Datenmengen über die Besucher der Webseiten.
„Im Internet gibt es nichts umsonst“, sagt Mikko Hyppönen, Chief Research Officer bei F-Secure, immer wieder. „Wir zahlen mit unseren Daten.“
Doch glücklicherweise hängt man nicht im freien Raum. Unser Experte Sean Sullivan, Security Advisor bei F-Secure, hat sich angesehen, welche Daten die großen sozialen Netzwerke so sammeln und wie man als Normalsterblicher Einfluss nehmen kann.
Suchmaschinen und Android sind nicht die einzigen Geschäftsfelder von Google. Mit Adsense betreibt der Konzern eins der weltweit meistgenutzten Werbenetzwerke – und sammelt fleißig Daten für die Personalisierung. Gespeichert sind diese Informatione im jeweilgen Google-Account des Nutzers. Ist man angemeldet, kann man in den Einstellungen für die Werbung genau sehen, was Google weiß und welche Präferenzen der Konzern für die Werbung nutzt. Hier kann man direkt eingreifen und einzelne Themen ausschließen. Parralel lassen sich die Einstellungen auch über die Seite der Digital Advertising Alliance anpassen, das setzt aber einen Browser voraus, der Cookies akzeptiert.
Das Social Network ist prädestiniert für das Erstellen von Profilen und dem Sammeln von Vorlieben. Und als Nutzer lohnt sich ein Blick in die gesammelten Daten – auch, um Unfung zu entfernen. Facebook liefert den Überblick auf dieser Webseite. Hier kann man einstellen, dass etwa keine Werbung basierend auf den eigenen Vorlieben gezeigt wird oder dass die Vorlieben für auf dem Fernseher oder anderen Geräten gezeigten Werbungen nicht geteilt werden sollen.
Das im Vergleich kleinste Netzwerk zeigt deutlich weniger Werbung, sammelt aber dennoch Informationen über Nutzer. Was da an Daten so anfällt, zeigt diese Seite der Twitter-Datenschutzeinstellungen. Hier gibt es allerdings keinen Einblick was bislang angefallen ist, allerdings setzt auch Twitter auf „Peronalisierung“ und teilt die Daten mit „Partnern“.
Mehr tun!
Der Nachteil bei diesen Anpassungen ist, dass sie erst greifen, wenn die persönlichen Daten schon gesammelt wurden. Wer mehr machen möchte, der sollte seine Browser-Nutzung überdenken.
„Eine Maßnahme, die sich leicht verstehen und umsetzen lässt, ist der Einsatz verschiedener Browser für unterschiedliche Zwecke,“ sagte Mikko Hyppönnen dem Magazin The Cyber Secret Futurist. „Sie können beispielsweise Edge für Facebook nutzen und Chrome für alle Google-Dienste. Facebook möchte gerne Ihre Google-Suchen sehen, wenn Sie in Edge aber eine alternative Suchmaschine wie DuckDuckgo verwenden, stehen diese Daten einfach nicht zur Verfügung. Wenn Sie sich im Chrome-Browser nie bei Facebook anmelden, kann das Social Network nie einen Cookie setzen und nie an die Daten kommen.“ Persönliche Daten lassen sich über mehrere Browser schwer oder gar nicht sammeln – solange man die Dienste voneinander strikt trennt.
Noch mehr Kontrolle bietet der Einsatz eines VPN-Dienstes.
„Ich empfehle immer VPNs, vor allem auf Geräten mit denen man reist wie Laptops, Tablets und Smartphones,“ sagt Mikko. „Ohne einen VPN ist es für Webseiten sehr einfach, den Nutzer zu tracken. Und jeder, der im gleichen WLAN ist, kann im Zweifel die Daten mitlesen und jede Seite sehen, die man besucht. VPNs sind inzwischen auch einfach zu nutzen.“
F-Secure Freedome blockt nicht nur ungebetene Mitleser, sondern verhindert auch das Tracking durch Drittanbieter. Als Teil von F-Secure TOTAL kann der Dienst kostenlos getestet werden. Wer aber seine Daten langfristig schützen möchte, muss dafür zahlen – mit Geld, nicht mit persönlichen Informationen.
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